2006-06-19

Ungarn-Stromdrohung ist eine Propagandalüge der Verbund AG

Grünen-Klubobfrau Ingrid Lechner-Sonnek übt scharfe Kritik an der Verbundgesellschaft anlässlich jüngster Aussagen beim Kongress der Europäischen Stromnetzgesellschaften. „Die Anhäufung von Propaganda-Lügen der Verbundgesellschaft, nur um die 380-kV-Atomstromautobahn zu bekommen, wird schön langsam unübersichtlich groß“, stellt die Klubobfrau der steirischen Grünen, Ingrid Lechner-Sonnek, anlässlich der jüngsten Aussagen am Rande des Kongresses der Europäischen Stromnetzgesellschaften (Stichwort: „Alarmstufe Rot für Österreichs Stromnetz“) fest.

Gleich drei neue Propagandalügen sind diesmal zu notieren:

1. „Ohne neue Leitung kann kein Strom mehr von den Donaukraftwerken und den vielen neuen Windanlagen in den Süden transportiert werden“ – „Falsch!“ sagt Ingrid Lechner-Sonnek. „Erst kürzlich haben der tschechische Atombetreiber CEZ und Manfred Pils (Verbund-APG) unsiono bestätigt, dass die 380-kV-Leitung gebraucht wird, um Atomstrom aus dem Osten transportieren zu können.“ (siehe auch Grüne Presseaussendung vom 26. April) Lechner-Sonnek: „Der Verbund AG geht es nur darum sich zu bereichern und ihren Shareholder Value zu erhöhen!“

2. „Die Verbindung zwischen Ungarn und Südösterreich muss gefüllt werden“ – „Wieder falsch“, so Lechner-Sonnek. „Die Grünen haben schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass nur wenige Kilometer zwischen dem ungarischen 110-kV-Netz in Sankt Gotthard und dem burgenländischen in Jennersdorf, bzw. dem steirischen in Feldbach fehlen. Diese Verbindung herzustellen war sogar lange von der Steweag geplant gewesen – aber offenbar wurde sie von der Verbund unter Druck gesetzt und hat deshalb zurückgezogen.“ Außerdem, so Lechner-Sonnek, „ignoriert die Verbund, dass es bereits ein EU-Netz von der Slowakei über Ungarn und Slowenien nach Graz gibt. Aber damit kann die Verbundgesellschaft nichts verdienen – und darum wird es totgeschwiegen.“

3. „Thema neue Kraftwerke – Südösterreich stürzt in die Krise.“ „Das Kraftwerk Voitsberg will die Verbund AG stilllegen – erst damit kommt die Krise“, kritisiert Lechner-Sonnek. „dabei ist eine Umrüstung für einen Weiterbetrieb bereits als rentabel bewiesen worden“, fügt die Klubobfrau hinzu. Das Fazit von Ingrid Lechner-Sonnek: „Die Verbund will mit Atomstrom Geld verdienen – und das ist der einzige Grund, warum die 380-kV-Leitung kommen soll!“

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